Noch bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts befanden sich im südoldenburgischen Raum (Oldenburger Münsterland) und im Artland in den Gärten der prächtigen Bauernhöfe kunstvoll geschnittene Eibenfiguren. Im Garten von Georg Meyer zu Nutteln stehen sie noch heute und werden liebevoll gepflegt und geschnitten.

Nördlich des Haupthauses des denkmalgeschützten Hofes erstreckt sich der um 1860 angelegte Taxusgarten, der seinerzeit als Gemüsegarten diente. Vor dem Eingangsbereich stehen „Mann und Frau“, fast 4 m hohe Taxusfiguren, phantasievoll geschnitten mit immergrüner menschlicher Silhouette! Man geht durch ein massiv wirkendes Tor, ebenfalls bestehend aus Eibenpflanzen, dessen beide „Seitenpfeiler“ sich mit einem Bogen miteinander verbinden. So betritt man die 4000 qm große Gartenfläche, deren beidseitig rosengesäumte Hauptwege nach dem goldenen Schnitt aufgeteilt sind.

Vorbei an rund- und etagenförmig geschnittenen Eibenfiguren betritt man den Kreuzungspunkt, der von bis zu 4 m hohen konisch geschnittenen Eiben umgeben ist, von denen drei mit Tierfiguren bekrönt sind. An den Endpunkten der Kreuzungswege befinden sich geometrisch gestaltete Eiben.
Ein kleiner im alten Stil angelegter bäuerlicher Gemüsegarten schließt sich an die Taxusanlage an.
Östlich des Hauses liegt der Blumengarten mit einer alten Grotte aus dem Jahre 1900, die aus farbigem Gestein und großen Muscheln aufgeschichtet ist.
Fast in allen Gärten sind solche pflegeintensiven und beeindruckenden Formgehölze verschwunden. Um so erhaltenswürdiger sind die Gartenanlagen auf diesem Hof in Nutteln.